Realitätsnahe Übung auf der Autobahn

Zu einer Einsatzübung zum Thema „Technische Hilfeleistung“ rückte unsere Wehr mit 24 Kräften am frühen Abend des 29. August 2018 aus. Kein spektakuläres Szenario, sondern die Tatsache, dass die Übung auf dem derzeit wegen umfangreichen Bauarbeiten gesperrten Teilstück der A 73 zwischen den Anschlussstellen Forchheim/Nord und Forchheim/Süd stattfand und somit gerade die umfangreichen Sicherungsmaßnahmen auf Autobahnen in voller Länge geprobt werden konnten, waren das Besondere an dieser Übung, die vom Sachgebiet THL unter Führung von Jan Gruszka realitätsnah vorbereitet worden war.

Folgende Lage bot sich Martin Gründl, der als stellv. Zugführer den Einsatz leitete: Etwa in Höhe des Vereinshauses des Schäferhundevereins war ein PKW, besetzt mit zwei Personen in Fahrtrichtung Nürnberg nach rechts von der Fahrbahn abgekommen und in die Leitplanke gekracht. Eine Person konnte sich verletzt selbst aus dem Fahrzeug befreien, der Fahrer war bewusstlos im Fahrzeug eingeklemmt, die Türen des Fahrzeuges waren vermutlich aufgrund einer unfallbedingten Störung der Elektrik verschlossen.

Nach einer ersten Erkundung des Einsatzleiters erfolgte rasch die Betreuung der am Fahrzeug wartenden Person durch fachkundiges Personal des HLF. Gleichzeitig wurde eine Sicherung gegen Brandgefahr sowie eine umfangreiche Verkehrsabsicherung der Einsatzstelle unter anderem mit dem VSA durchgeführt. Nachdem das Unfallfahrzeug durch Unterbaumaterial stabilisiert worden war, wurde die rechte hintere Seitenscheibe entfernt und die dortige Tür geöffnet, über die dann ein Feuerwehrmann in das Fahrzeug gelangte, um den Bewusstlosen zu betreuen und die Türen auf der linken Fahrzeugseite zu öffnen. Als weitere Maßnahme wurde nach Sicherung des Bewusstlosen die linke hintere Tür sowie die B-Säule mit hydraulischem Rettungsgerät abgetrennt, um einen besseren Zugang zum Verletzten zu erhalten. Nachdem festgestellt wurde, dass der Verletzte im Fußbereich eingeklemmt war, wurden mittels hydraulischem Pedalschneider die Pedale entfernt. Mit einem Spineboard erfolgte anschließend die schonende Rettung des Verletzten aus dem Fahrzeug. Gleichzeitig wurde zu diesem Zeitpunkt die Übung beendet, da alle relevanten Aufgaben erledigt waren.

 

Übungsleiter Jan Gruszka und die eingeteilten Beobachter baten gleich auf der Autobahn zu einem kurzen Resümee der Übung, das überwiegend positiv ausfiel.

 

Der besondere Dank des Übungsleiters galt dem anwesenden Thomas Rietzschel in Vertretung für die Autobahndirektion Nordbayern, die es unserer Wehr unbürokratisch gestattete, auf dem genannten Teilstück der A 73 die realitätsnahe Übung abzuhalten.
Ein weiterer Dank ging an das Autohaus Hoffmann, das der Feuerwehr einen PKW-Transportanhänger zur Verfügung stellte, um das „Unfallfahrzeug“ transportieren zu können.