Eine Erfolgsgeschichte
Auf dem Heimweg vom Montags-Stammtisch am Glockenkeller standen unsere beiden Kameraden Peter Eckert und Theo Dietz an jenem leeren Platz, an dem sich noch ein paar Jahre zuvor die Rettungswache des BRK Forchheim befand. „Das ist doch der schönste Platz vom Annafest. Ein bisschen weg vom Schuss, aber trotzdem mitten drin. Ein schöner Platz für a Schöppla“.
Aber Wein auf dem Annafest? So eine Schnaps-Idee. Dieser Gedanke lässt die Kameraden allerdings nicht los und sie teilen ihre Gedanken mit ein paar Freunden. Wie wäre es mit einem kleinen Weinausschank mit fränkischem Wein am Annafest? Nach reiflicher Überlegung und dem Hinzuziehen von weiteren Kameraden, sah man dafür eine Chance. Zur Not müssten wir unseren Umsatz eben selber machen, wenn keiner kommt.
Aber so ein Ausschank müsste schon auch nach was ausschauen, eine schöne Bude, einen Stadl eben aus dem wir den Rebensaft verkaufen können. Unser Fördermitglied Phillip Blümlein bot uns sofort seine Halle an, in der wir mit dieser fachmännischen Unterstützung und Helfern aus eigenen Reihen, wie Peter Eckert, Theo Dietz, Johann Bergmann und Franz Kestler eine Hütte zimmerten. Unser Vorsitzender Josua Flierl war für die Brotzeit zuständig, diese Aufgabe erledigte er auch sehr gerne.
Nachdem die Fläche wieder auf Vordermann gebracht, der Stadl aufgebaut, alles liebevoll von unserer Gaby Eckert dekoriert wurde und auch die ausgesuchten Weine von unserem Winzer Volkmar Braun geliefert waren, konnte es endlich losgehen.
So wagten wir im Jahre 2012 den Start unseres Feuerwehr-Weinstadl am Annafest. Freiwillige Helfer zur Unterstützung waren auch schnell gefunden. Schließlich galt es jeden Tag ab 13.00 Uhr den Ausschank sicher zu stellen. Nach den ersten beiden Festtagen mussten wir schon einen Hilferuf nach Nordheim schicken und um dringende Belieferung bitten. Denn von unserer kalkulierten Menge an Wein waren die ersten Sorten bereits ausgetrunken.
Unsere neugierigen Gäste wurden schnell zu Stammgästen und fragten uns, warum wir erst jetzt auf diese tolle Idee kommen. Ein echter Geheimtipp in romantischer Atmosphäre mit klasse Weinen und freundlichen Menschen. Jeden Abend spielte unser Kassier Heinz Bedürftig das Feierabendlied. Jeder Gast wusste „ein letzter Schoppen und dann ist Schluss für diesen Abend“.
Unsere Erwartungen wurden nicht nur erfüllt sondern bei weitem übertroffen. Der Entschluss diese Idee fortzuführen wurde sofort gefasst und alles unternommen um im nächsten Jahr wieder vor Ort zu sein. Der Stadl musste allerdings wieder abgebaut und auch im Folgejahr wieder aufgebaut werden. Seit 2015 darf der Stadl stehen bleiben, das ist für uns eine große Entlastung und somit sind Energien frei für neue Ideen.
Im Laufe der Jahre konnten wir die Fläche nach und nach vergrößern, um weitere Sitz- und Stehplätze zu erhalten. Es entstand sogar ein zweiter kleiner Ausschank im unteren Bereich. Zwischenzeitlich wurde die Bude mit schönen Schwartenbrettern verkleidet und neu eingedeckt. Die Abläufe wurden perfektioniert und auch das Ambiente wurde nicht vergessen. Allerdings mussten wir auch die Mannschaft deutlich vergrößern, da der „Geheimtipp“ immer beliebter wurde.
Im Jahre 2016, zum 5-jährigen Jubiläum, wollten wir etwas ganz Besonderes bieten, ein Feuerwehr-Wein musste her. Nach mehreren Gesprächen mit unserem Winzer, entschieden wir uns zu einem Florians-Tröpfla. Mit viel Aufwand und unter Berücksichtigung aller Geschmäcker wurde ein einzigartiger Jubiläums-Cuvee kreiert. Das Florians-Tröpfla gibt es nicht zu kaufen und wird nach dem Annafest ausschließlich nur noch als Geschenk der Feuerwehr weitergegeben. Natürlich wird es auch zur diesjährigen 150-Jahr-Feier wieder einen speziellen Jubiläums-Wein geben.
Wir freuen uns besonders, dass wir mit unserem Weinstadl nicht nur die aktive Mannschaft der Feuerwehr Forchheim unterstützen können, sondern auch im Rahmen einer Spendenaktion anderen helfen dürfen. Ob es sich aus damals aktuellem Anlass z.B. um die Hochwasseropfer in Fischerdorf handelt oder auch Spenden an Paulinchen – eine Initiative für brandverletzte Kinder.