Erste Pflichtfeuerwehr im Landkreis Forchheim

Unsere sinkenden Mitgliederzahlen und die steigenden Anforderungen an die freiwilligen Feuerwehren ziehen nun für uns erste Konsequenzen. Im Stadtteil Serlbach entsteht eine Pflichtfeuerwehr.

 

Das bayerische Feuerwehrgesetz (BayFwG) sieht vor, dass ehrenamtliche Helfer innerhalb von zehn Minuten nach Alarmierung am Ort des Einsatzgeschehens eingetroffen sein müssen. Dies stellt tagsüber für den Stadtteil Serlbach ein enormes Problem dar. Zuständig für den Stadtteil sind die Feuerwehren aus Reuth und Forchheim. Tagsüber stehen zu wenige Feuerwehrdienstleistende zur Verfügung, die in geforderter Mannschaftsstärke, nach zehn Minuten am Einsatzort sein können. Dies liegt zum einen daran, dass immer weniger Menschen bereit sind, aktiven Dienst in einer Feuerwehr zu leisten und immer mehr Arbeitnehmer zum Arbeiten in die umliegenden, größeren Städte fahren müssen. Andererseits sind von den in Forchheim Arbeitenden immer Weniger bereit, Feuerwehrdienst zu leisten, was für eine freiwillige Feuerwehr, wie sie im Landkreis und in den allermeisten Fällen üblich ist, fatal ist. Sowohl wir, die Feuerwehr Forchheim als auch die Feuerwehr Reuth, sind freiwillige Feuerwehren. Das heißt, unsere Aktiven sind ehrenamtliche Helfer, die während ihrer Arbeitszeit von ihrer Arbeitsstätte zu Einsätzen gehen und ihre Freizeit zu diesem Zweck bereitwillig opfern.

 

Um die Ausrückzeiten einzuhalten, wurden nun die Bürger Serlbachs seitens der Stadt verpflichtet, ihre feuerwehrtechnische Grundausbildung anzutreten. Hierzu wurden sowohl männliche als auch weibliche Personen im Alter zwischen 18 und 50 ausgewählt. Die feuerwehrtechnische Grundausbildung, die sogenannte modulare Truppmann Ausbildung (MTA), wird über die Feuerwehr Forchheim in Zusammenarbeit mit den Stadtteilfeuerwehren angeboten. Bis diese Ausbildung durch die ausgewählten Bewohner Serlbachs abgeschlossen ist, werden die Einwohner Serlbachs, die bereits eine abgeschlossene Feuerwehrausbildung vorweisen können durch einige unserer Kameraden in Forchheim, die in einem gewissen Umkreis um Serlbach wohnen, unterstützt. Hierbei sind besonders die Gebiete am Kellerwald und in der Lichteneiche gemeint.

 

Für den Anfang muss unser Oldtimer, unsere Fanny, ein Löschgruppenfahrzeug (LF 16-TS 48/1) als Einsatzfahrzeug dienen, bis ein Tragkraftspritzenfahrzeug (TSF 44/1) beschafft werden kann. Die Ausschreibung hierfür ist beendet. Das Los der Ausschreibung ging an die ortsansässige Firma CompointFahrzeugbau. Die Ortsansässigkeit war in diesem Fall für uns und Serlbach ein besonderer Glückstreffer, da hierdurch eine kürzere Lieferzeit gewährleistet werden konnte.

 

Zudem wird das Kleineinsatzfahrzeug (KEF 49/1), welches sich bereits seit zwei Jahren am Annafest bewährt hat, in Serlbach stationiert sein. Dies ist eine zwingende Maßnahme, um gegen einen möglichen Waldbrand im Kellerwald vorgehen zu können. Die Waldbrandgefahr im Kellerwald bereitet uns seit letztem Jahr große Probleme. Serlbach liegt zentral im Kellerwald, sodass hier unser kleines, wendiges Waldbrandbekämpfungsfahrzeug bestmöglich aufgehoben ist und wir einen weiteren, wichtigen Schritt in Richtung Brandbekämpfung im Kellerwald unternehmen konnten.

 

Das zukünftige TSF und die aktuelle Notlösung „Fanny“ mussten auch eine Unterkunft erhalten. Bis das neue Gerätehaus auf dem Gelände des früheren Gerätehauses in Serlbach errichtet ist, stellt erster Vorsitzender, Klaus Kreller, seine Maschinenhalle zur Verfügung. Mit Kommandanten und langjährigem aktiven Mitglied unserer Wehr, Karl-Heinz Pfeufer, hat sich eine gute Führungsspitze gebildet.

Beide betonten, die Gefahrenabwehr sei im Interesse aller und helfe nicht nur den Einwohnern Serlbachs.

 

Nichtsdestotrotz leiten wir weiterhin Maßnahmen ein, die hoffentlich bald Früchte tragen werden. Es sind hierzu nochmals alle Bürgerinnen und Bürger Forchheims, egal ob jünger oder schon im reiferen Alter eingeladen, sich die Feuerwehr Forchheim und die Vielfalt des Feuerwehrdienstes anzuschauen. Informationen hierzu gibt es auf unsere Homepage (www.ffw-forchheim.de), ansonsten kann man sich auch via E-Mail oder sozialen Netzwerken bei uns melden.

 

Auf ein Gruppenbild haben wir und auch die Kameraden der Feuerwehr Serlbach verzichtet, um in der derzeitigen Lage mit dem Coronavirus Covid19 jegliche Ansteckung unserer Einsatzkräfte zu vermeiden und so die Einsatzbereitschaft zu gewährleisten.