Neues Löschsystem in Erprobung – Unser Aprilscherz 2018

Wie einige mit Sicherheit bereits erraten haben, ist unser neues Löschsystem lediglich ein Aprilscherz gewesen. Auch wenn einige der im Artikel angesprochenen Probleme durchaus der Realität entsprechen und wir mit diesen bei Einsätzen zu kämpfen haben, wird der im Bild gezeigte Löschdorn auf diese Art und Weise nicht eingesetzt.
 
Ganz abwegig ist die Überlegung, den Löschdorn für die im Artikel genannte Verwendung einzusetzen, nicht. Vorerst bleibt der Löschdorn seiner Verwendung für gepresstes Heu oder bei Moorbränden treu.

 
Bereits vor einigen Jahren wurden weltweit Flugfeldlöschfahrzeuge mit einem Löschdorn ausgestattet, der an einem Teleskoparm befestigt ist. Vorteil dieser Löschtechnik ist, bei Flugzeugbränden die Außenhaut des Flugzeuges durchstechen zu können, um den Brand im Inneren des Flugzeuges gezielt zu löschen, bis Löschkräfte die Brandbekämpfung von innen vornehmen.

 

Bereits letztes Jahr sind Brandschutzforscher einer Technischen Universität an unser Kommando herangetreten. Zusammen mit Vertretern verschiedener Landesfeuerwehrverbände hat Prof. Dorn die Studie vorgestellt. Aufgrund seiner engen Bebauung und den unzähligen Fachwerkhäusern sowie denkmalgeschützten Gebäuden ist Forchheim der ideale Teststandort.


Aktuell läuft bereits die Ausbildung unserer aktiven Kräfte, so wie unserer Fahrer und Maschinisten, um die Handhabung des Löschdorns, der am Wendestrahlrohr unserer Drehleiter montiert wird, zu erlernen.

 

Klare Vorteile sieht hier Kommandant Mittermeier im Einsatz bei Dachstuhlbränden, bei denen es oftmals aufgrund der Fachwerkhäuser und derer Fehlböden nicht möglich ist, einen gesicherten Innenangriff durchzuführen. Hierbei kann mit dem Löschdorn in die Dachhaut gestochen werden und so mit einem Fognail (Sprühnebel) das Feuer schnell gelöscht und der Wasserschaden relativ geringgehalten werden.

 

Auch bei Industriebränden wird sich das System voraussichtlich bewähren. Viele Betriebe entstehen inzwischen aus Leichtbauhallen, die ringsum aus sogenannten Sandwichplatten bestehen. Auch Hochregallager werden mit diesem System errichtet. Werden diese Gebäude auf herkömmliche Art mittels Rettungssäge oder Trennschleifer geöffnet, besteht die Gefahr, dass durch die hohe Zufuhr an Frischluft eine sogenannte Rauchgasdurchzündung (Flashover) entsteht, die alle Einsatzkräfte erheblich gefährdet.

 

Mit dem, an der Drehleiter installierten, Löschdorn, können Leichtbauwände durchstochen werden und so der Löschangriff eingeleitet werden. Hierbei wird die Rauchgastemperatur gesenkt, bis Atemschutzgeräteträger den Raum betreten können.

 

Die Feuerwehr Forchheim hofft, dass dieses Löschsystem nie zum Einsatz kommen muss. Sollte dies jedoch der Fall sein, so SBI Mittermeier, sei die Feuerwehr mit dem vielseitig einsetzbaren System bestens gerüstet.