Mitgliederausflug 2017 zum Bodensee

Der diesjährige Mitgliederausflug unserer Feuerwehr führte die 33 Mitreisenden an den Bodensee, auch „Schwäbisches Meer“ genannt.
Die Busfahrt fand vom 30.09. bis 03.10. statt und war auch diesmal bestens organisiert und vorbereitet. Ein Dank hierfür an Herbert Fuchs, Heinz Bedürftig sowie das Reisebusunternehmen DAMEROW. Auch mit dem Wetter hatte man Glück. Bis auf stärkeren Regen am ersten Abend in Konstanz konnten die Teilnehmer auch vielfach wärmende Sonnenstrahlen genießen.
Untergebracht waren die Teilnehmer sehr gut im „Hotel Constantia“, unweit der Konstanzer Altstadt und unweit der Schweizer Grenze.

 

Der Bodensee

Der Bodensee ist mit knapp 540 Quadratkilometern der mit Abstand größte See in Deutschland und flächenmäßig der drittgrößte, bezogen auf das Wasservolumen der zweitgrößte See Mitteleuropas. Dabei liegt ein Teil des Sees in Österreich und der Schweiz: 173 Kilometer der Bodensee-Küsten befinden sich in Deutschland, 28 Kilometer in Österreich und 72 Kilometer in der Schweiz. Die deutsche Küste des Sees liegt zu großen Teilen in Baden-Württemberg, nur 18 Kilometer befinden sich in Bayern, genauer gesagt im Landkreis Lindau des Regierungsbezirks Schwaben. Die bayerische Bodensee-Küste ist aufgeteilt zwischen den Gemeinden Nonnenhorn und Wasserburg sowie der Kreisstadt Lindau am Bodensee selbst. An seiner breitesten Stelle misst der Bodensee 14 Kilometer, stellenweise ist er bis zu 254 Meter tief und hat im Ober- und Untersee elf Inseln.

 

Die Bodensee-Region

Der Bodensee besteht eigentlich aus zwei einzelnen Seen: dem großen Obersee, an dem auch Lindau und der gesamte österreichische Teil des Bodensees liegen und dem Untersee, der genau an der Grenze zwischen der Schweiz und Baden-Württemberg liegt. Verbunden sind die beiden durch ein etwa vier Kilometer langes Stück des Rheins – den sogenannten Seerhein.
Entsprechend weitläufig ist das Gebiet, das man als Bodensee-Region kennt; als größte Stadt am Bodensee wird oft Konstanz als das Zentrum dieser Region betrachtet, da sie genau zwischen Obersee und Untersee liegt. Wegen der geographischen Lage spricht man bei der Bodensee-Region auch vom Dreiländereck, offiziell sogar von der Vierländer-Region. Das 40 Kilometer südlich gelegene Liechtenstein liegt zwar geographisch nicht am Bodensee und besitzt keine deutsche Grenze, hat aber einen wichtigen Anteil an der Wirtschaft, dem Tourismus und ganz allgemein den Belangen der Region, weshalb Vertreter des Fürstentums auch in wichtigen Gremien wie der Internationalen Bodensee Konferenz sitzen.

Inseln im Bodensee

Die Bodensee-Inseln gehören zu den wichtigsten Ausflugspunkten hier und werden meist per Schiff angesteuert. Trotz vielen kleineren Inseln und Halbinseln konzentriert sich der Tourismus vor allem auf die wichtigsten drei. Die größte davon ist die Insel Reichenau, die man auch als Gemüseinsel kennt. Wegen der sehr guten klimatischen Bedingungen werden dort viele Feinschmecker-Gemüsesorten und Kräuter angebaut.
Die zweitgrößte Insel ist Lindau im Bodensee – die Altstadt von Lindau liegt hier, genau wie der Hauptbahnhof.
Die drittwichtigste Insel im Bodensee ist Mainau – und obwohl sie kleiner ist als Reichenau und Lindau ist sie wohl die bekannteste und meistbesuchte. Hier residiert die schwedische Adelsfamilie Bernadotte, die gleichzeitig Besitzer des Eilands ist. Sie hat Mainau zu dem gemacht, was man heute als „Blumeninsel“ kennt: eine rund 45 Hektar große mediterrane Oase mit Zitruspflanzen, Palmen und anderen in der Region einzigartigen Gewächsen.

 

Der erste Tag – Hinfahrt

 

Pünktlich um 6:30 Uhr am 30.09. ging er los, der diesjährige Ausflug der Feuerwehr.
Über die Autobahnen führte uns die Fahrt, selbstverständlich unterbrochen von einem opulenten Frühstück am Bus, zunächst in Richtung Oberschwaben, genauer gesagt zu einer Besichtigung des Klosters Bad Schussenried.
„Himmlisch Barock, herrlich kulturell“, mit diesem Slogan wirbt das Kloster im Internet und es übertreibt dabei nicht.

 

Das Kloster

Kloster Schussenried, gegründet im hohen Mittelalter, wuchs über die Jahrhunderte hin zu immer mehr Macht und Glanz. Das spürt man Sie auf Schritt und Tritt in den weiten Räumen des Klosters. Die Krönung ist der Bibliothekssaal – einer der schönsten Rokoko-Räume überhaupt.
Im Kloster lebte vor 400 Jahren ein feuriger Kopf, der schon mal die Kunst des Fliegens erfand – lange vor dem Grafen Zeppelin, den historischen Flugpionier vom Bodensee. Chorherr Caspar Mohr wäre fast der Leonardo da Vinci Oberschwabens geworden, wenn ihm sein Abt das Experiment nicht verboten hätte.
In der Säkularisation von 1803 wurden alle Klöster aufgehoben und enteignet. Die Mönche und Nonnen mussten gehen, kostbare Ausstattungen und Bibliotheken wurden verkauft, die Gebäude neuen Nutzungen zugeführt. Auch in Schussenried hatte die Säkularisation Auswirkungen.
Ein Kloster als Entschädigung
Die deutschen Verbündeten von Napoleon Bonaparte verloren ihren Besitz auf linksrheinischem Gebiet. Weil er sie jedoch als Verbündete in seinem Russlandfeldzug brauchte, versprach er ihnen als Ersatz den Besitz der Klöster. Die oberschwäbischen Reichsklöster wie Schussenried oder Ochsenhausen waren als Entschädigung für die Reichsgrafen vorgesehen.

 

Die neuen Besitzer kommen
Der letzte Abt Siard Berchtold wurde 1802 zur Abdankung gezwungen. Die neuen Besitzer waren die Reichsgrafen von Sternberg-Manderscheid. Die Erbtochter der Familie, Gräfin Augusta von Manderscheid, übernahm das Kloster und machte aus ihm ein Schloss. Von den 30 Priestermönchen blieben 18 vor Ort, um im Auftrag der Gräfin weiterhin die Pfarreien zu betreuen. 1806 kam Schussenried unter württembergische Herrschaft. Teile des Kirchenschatzes und die Klosterbibliothek wurden verkauft.

 

Industrie auf dem Klosterareal

 

Die Bevölkerung verlor ihren Arbeitgeber und verarmte. Die Situation verbesserte sich, als der Staat 1840 auf dem Klosterareal ein Eisenschmelzwerk mit Hochofen errichtete, die Wilhelmshütte. Hierfür riss man einen großen Teil der ehemaligen Klosteranlage ab. Bis zur Einstellung des Gießereibetriebs 1998 prägte die Wilhelmshütte das südliche Klostergelände. Initiator dieser neuen Strukturpolitik im einstmals bäuerlichen Oberschwaben war König Wilhelm I., der dem Hüttenwerk auch seinen Namen gab.

Zentrum für Psychiatrie und Kunst

Lange standen die verbliebenen Klostergebäude leer, bis der Staat 1875 die „Königliche Heil- und Pflegeanstalt“ einrichtete. Zahlreiche Neubauten für die Anstalt bestimmen bis heute das Umfeld des ehemaligen Klosters. 1997 räumte das Psychiatrische Landeskrankenhaus den Konventbau, die Nachfolgerin, das „Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg“ ist in verschiedenen Gebäuden auf dem Klostergelände untergebracht. Der barocke Konventbau dient heute als vielseitiges Kunst- und Kulturzentrum.
So eine Besichtigung eines Klosters macht natürlich hungrig und so war wohlweislich gleich nach der Führung das Mittagessen in der Schussenrieder Familienbrauerei Ott eingeplant.
Bei strahlendem Sonnenschein konnten die Teilnehmer das Mittagessen im gemütlich Biergarten einnehmen und die bekömmlichen Biere probieren.
Gegen 15:00 Uhr ging es dann weiter in Richtung Konstanz.
Nach dem Einchecken im Hotel und vielleicht ein paar Minuten Ruhe war für 18:00 Uhr der nächste Programmpunkt vorgesehen, eine Stadtführung durch die Konstanzer Altstadt. Leider spielte das Wetter an diesem Abend überhaupt nicht mit, die Führung musste teilweise aufgrund des starken Regens unterbrochen werden, und trotzdem war die Führung kurzweilig, was nicht zuletzt der besonderen Art und Weise, wie die Führung durch den Stadtführer erfolgte, geschuldet war.

Konstanz (knapp 86.000 Einwohner)

Die ältesten Siedlungsspuren in Konstanz weisen bis in die jüngere Steinzeit zurück. Aus dem 1. Jh. v. Chr. sind Funde einer keltischen Siedlung bekannt, zu Beginn des 1. Jhs. n. Chr. errichten die Römer auf dem heutigen Münsterhügel eine befestigte Anlage.
Aus diesem römischen Stützpunkt entwickelte sich im Frühmittelalter eine städtische Siedlung, die den römischen Namen „Constantia“ beibehielt. Vom 6. Jh. bis zum Jahre 1827 war Konstanz Bischofssitz des größten deutschen Bistums.
Ihre Blütezeit erlebte die Stadt vom 10. bis 14. Jh.: Konstanz lag im Schnittpunkt der Handelsstraßen nach Oberitalien, Frankreich und Osteuropa und avancierte zu einem wichtigen Handelsplatz für Pelze, Leinen und Gewürze. Die damalige Bedeutung der Stadt zeigt sich auch darin, dass Konstanz im 15. Jh. als Austragungsort eines Konzils ausgewählt wurde. Von 1414 bis 1418 tagten Kirchenvertreter aus allen europäischen Ländern in der Stadt und wählten 1417 Martin V. zum neuen Papst. 1527 schloss sich Konstanz der Reformation an.
Im Zusammenhang mit diesem Konzil sei auf die Skulptur „Imperia“ verwiesen.
Auf dem Pegelstumpf an der Hafeneinfahrt unweit des Konzilgebäudes grüßt seit 1993 eine neun Meter hohe und 18 Tonnen schwere Skulptur des in Bodman lebenden Künstlers Peter Lenk, die sich in vier Minuten einmal dreht. Der Künstler gab ihr den Namen „Imperia“, die auf den Händen der ausgebreiteten Arme zwei weitere Skulpturen hält: Zwei Gaukler, die sich die Insignien der weltlichen und kirchlichen Macht auf das Haupt gestülpt haben, eine Kaiserkrone und eine Tiara. Darstellen soll die Figur eine Dirne aus der oben beschriebenen Konzilzeit, deren Anzahl während der Konzilzeit auf rd. 700 beziffert wird.

Wirtschaftlicher Aufschwung dank Eingliederung

Nach dem Sieg der Gegenreformation verlor die Stadt 1548 ihre Reichsfreiheit und wurde zu einer österreichischen Landstadt. Auch ihre wirtschaftliche Vormachtstellung im Bodenseeraum ging verloren. Mit dem Sieg Napoleons wurde Konstanz 1806 in das neu geschaffene Großherzogtum Baden eingegliedert. Die Ansiedlung neuer Industrien, der Bau der Eisenbahn und die Entwicklung der Dampfschifffahrt verhalfen der Stadt zu wirtschaftlichem Aufschwung und neuen städtebaulichen Akzenten.
Durch die nahegelegene Grenze zur Schweiz blieb die Stadt im Zweiten Weltkrieg von Zerstörungen verschont. In der Gegenwart bildet die historische Altstadt zusammen mit den gepflegten Anlagen am See die Voraussetzungen für die touristische Attraktivität und für die Beliebtheit der Stadt als internationaler Tagungsort. Die Fachhochschule und der Bau der Universität in den sechziger Jahren bilden wichtige Grundlagen für die Profilierung von Konstanz als Wissenschaftsstadt.
So langsam neigte sich der Tag seinem Ende zu und es wurde Zeit für das gemeinsame Abendessen, das im Restaurant „Hafenmeisterei“, unmittelbar an den Schiffsanlegestellen, vorbestellt war. Sehr gute Fisch- und Fleischgerichte oder einfach nur eine Pizza und ein guter Tropfen oder ein Bier machten die Teilnehmer wieder glücklich und ließen die Regengüsse vor der Tür vergessen.

Der zweite Tag

Nach einem reichhaltigen Frühstück ging es an diesem Tag erst mal in die Schweiz, genauer gesagt nach St. Gallen, wo uns eine Stadtführerin erwartete, um uns die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt zu zeigen bzw. zu erläutern.

St. Gallen (rd. 80.000 Einwohner)

Die Stadt St. Gallen ist eine politische Gemeinde und der namensgebende Hauptort des ostschweizerischen Kantons St. Gallen ist mit rund 700 m ü. M. eine der höher gelegenen Städte der Schweiz.
Die Ursprünge der Stadt St. Gallen gehen bis ins 7. Jahrhundert zurück. Sie entstand als Siedlung um das etwa 720 auf dem Gebiet einer Einsiedelei gegründete Kloster St. Gallen und wuchs im 10. Jahrhundert langsam zu einer Stadt heran.
Sie gilt heute als das kulturelle und wirtschaftliche Zentrum der Ostschweiz.
Die Stadt liegt an mehreren Hauptverkehrsachsen und gilt als Tor ins Appenzellerland. Touristisch interessant ist die Stadt aufgrund der Stiftskirche und der Stiftsbibliothek, welche von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen wurde.
St. Gallen ist weltweit auch für seine Stickereien bekannt. Zu sehen sind diese heute im Textilmuseum St. Gallen, das sich der Geschichte der Ostschweizer Textilindustrie widmet.
Außer den höchsten kantonalen Behörden hat auch das Bundesverwaltungsgericht seinen Sitz in der Stadt St. Gallen.
Den Namen hat St. Gallen vom Wandermönch Gallus, weswegen sie auch Gallusstadt genannt wird.

Als nächster Punkt der Fahrt war die Besichtigung einer Appenzeller Schaukäserei vorgesehen, die unweit von St. Gallen in der Gemeinde Stein liegt.

„Das besondere Erlebnis für Sinne, Tradition und Gemütlichkeit mitten im urtümlichen, voralpinen Hügelland: In der Appenzeller Schaukäserei entsteht der berühmte Appenzeller® Käse, so der Internetauftritt. Das Leben der Appenzeller Bauern und Sennen wird in vielerlei Hinsicht von uralten Traditionen bestimmt. In der Appenzeller Schaukäserei in Stein (AR) vereinen sich traditionelles Brauchtum und modernste Käseherstellung zu einer gelungenen Mischung aus Althergebrachtem und Zeitgemäßem.
Besucher schauen den Käsern von der Zuschauergalerie über die Schulter und direkt ins Käsekessi oder erleben interaktiv mit der iPad-Führung alle Stationen – von der Käseherstellung bis hin zum imposanten Käsekeller, indem bis zu 12500 Käselaibe gelagert werden“.

Das Internet hat nicht übertrieben, wirklich höchst interessant, diese Führung.
Nach einer Brotzeit am Bus geht es weiter durch die Schweiz und Österreich wieder zurück nach Deutschland, genauer gesagt nach Lindau, wo die Gruppe ebenfalls eine Führung durch die Altstadt erhält.

 

Lindau (rd. 25.000 Einwohner)

„Über 1.000 Jahre lebendige deutsche Geschichte“
Offiziell existiert Lindau am Bodensee seit 882 – also seit über 1.000 Jahren. Damals bedeutete das kleine Wörtchen „Lindau“ einfach nur „Insel, auf der Lindenbäume wachsen“; deshalb ziert unser Stadtlogo ein Lindenblatt und deshalb befindet sich auch unsere Altstadt auf der Insel Lindau. Von der Insel aus wuchs die Stadt im Laufe der Jahrhunderte zur heutigen Größe heran.

 

Lindau, das Frauenkloster

Damals im 9. Jahrhundert war auf unserer schönen Insel jedoch noch keine Stadt, sondern ein Frauenkloster. Gegründet wurde es – so sagt es die Legende – von Graf Adalbert zu Rätien, der sich damit für seine Rettung nach einem Schiffbruch bedankte. Die katholische Pfarrkirche Münster Unserer Lieben Frau ist eines der letzten Überbleibsel des alten Konvents. Einzig die Relikte am Römerpark sind in der Gegend noch älter – auf dem Gebiet des Stadtteils Aeschach bauten hier die römischen Besatzer eine Villa. Deren Überreste sind eines der bedeutendsten Zeugnisse der Römer-Zeit in ganz Bayern.

Der Markt Lindau entsteht

Dreh- und Angelpunkt im Mittelalter waren die Märkte, weil man sich nur dort mit frischem Gemüse, Wein oder Hanf (wichtigen für den Schiffbau) ausstatten konnte. Der örtliche Markt jedoch befand sich 1079 noch im bereits erwähnten Aeschach – das lag auf dem Festland und war zu der Zeit noch eine eigene Gemeinde. Erst durch die ständigen Konflikte zwischen Fürsten und Kirchenvertretern dieser Zeit verlegte man den Markt auf die Insel Lindau – hier war er schlicht besser geschützt. Von da an dauerte es aber immer noch fast 200 Jahre, bevor König Rudolf der I. Lindau 1275 zur Reichsstadt ausrief.

Lindau in der jüngeren Zeit

Dieser Status blieb Lindau über 700 Jahre lang erhalten – dann verlor die Stadt durch Napoleon ihre Privilegien und wurde durch den Fürsten an Österreich gegeben. Das hielt genau drei Jahre – 1805/1806 ging Lindau zusammen mit ganz Vorarlberg an den bayerischen König. Infolge dessen gab es jahrelange Unruhen, die erst 1809 wieder endeten. Der Rest des 19. Jahrhunderts war geprägt von der Industrialisierung; so wurde Lindau zunächst an das Bodensee-Schifffahrtsnetz angeschlossen, später an die Eisenbahn. Aus der Zeit stammen auch die Wahrzeichen – der Löwe und der Neue Leuchtturm in der Lindauer Hafeneinfahrt.

Das moderne Lindau am Bodensee

Lindau in seinem Ausmaß, wie wir es heute kennen, existiert seit dem 1. Februar 1922. Damals wurden die Gemeinden Aeschach, Hoyren und Reutin in die Gemeinde eingegliedert, in den späteren Jahren kam noch Reitnau dazu. Sie alle zusammen bilden heute die Große Kreisstadt Lindau am Bodensee, mit der Insel Lindau im Bodensee als historischem Kern und wertvollem Zentrum.

Sehenswürdigkeiten

Fragt man die Lindauer nach den schönsten Seiten ihrer im und am Bodensee gelegenen Heimatstadt, so erhält man viele unterschiedliche Antworten. Kein Wunder, denn Lindau hat viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Diese alle aufzuzählen sprengt den Rahmen – man muss sie einfach selbst sehen und erleben.
Die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit in Lindau sowie am gesamten Bodensee ist die Lindauer Hafeneinfahrt. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt und sticht nicht zuletzt durch die sechs Meter hohe Löwen-Statue sowie den neuen Leuchtturm ins Auge. Der neue Leuchtturm ist 33 Meter hoch. Wenn man die 139 Stufen nach oben auf sich nimmt, kann man einen atemberaubend schönen Rundumblick auf die Inselstadt, den Bodensee und die Alpen genießen. Der neue Leuchtturm ist der südlichste Deutschlands und zugleich der einzige in Bayern.
Und noch ein Turm, nämlich der Mangturm, buhlt um die Gunst von Urlaubern in Lindau am Bodensee. “Zu Schutz und Trutz des Seehafens – ein kräftiges Wahrzeichen der ehemaligen freien Reichsstadt Lindau”, so ist es an der Wand des Mangturms zu lesen. Der Turm findet sich direkt an der Seepromenade von Lindau am Bodensee. Einst war er als Signal- und Beobachtungsposten als Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung gebaut worden.
Als der neue Leuchtturm 1856 gebaut wurde, verlor der Mangturm diese Funktion. Stattdessen wurde er um ein Geschoss aufgestockt und mit markanten, glasierten Ziegeln gedeckt. Sie machen ihn zu einem der beliebtesten Fotomotive in Lindau am Bodensee. Regelmäßig finden hier auch Märchenstunden mit Blick auf den Bodensee statt. Achten Sie einfach auf den langen, blonden Zopf, der dann als Hinweis auf Rapunzel aus einer Schießscharte nach unten herabgelassen wird.
Ja, was soll man sagen, nach der Stadtbesichtigung in Lindau war um 18:00 Uhr eine Verkostung von 3 Weinen im Staatsweingut Meersburg vorgesehen. Vereinbart wurde, dass die Mitarbeiter bis um 18:15 Uhr auf uns warten sollten. Aufgrund starkem Verkehrsaufkommen kamen wir leider erst um 18:17 Uhr am Staatsweingut an – und siehe da, kein Mitarbeiter des Weinguts mehr zu sehen. Da das Weingut im Vorfeld keine Handynummer für alle Fälle mitteilen wollte, konnte unsere Reiseleitung auch keinen Kontakt herstellen.
So fiel dieser Besichtigungspunkt aus und die Teilnehmer machten sich auf eigene Faust auf Erkundungstour (so manche Weinstube in Meersburg freute sich darüber).

Um 20:00 Uhr traf man sich dann zum gemeinschaftlichen Abendessen, das im Gasthaus „Zum Bären“ eingenommen wurde.

 

Gasthaus Zum Bären Meersburg

Der Bären ist der älteste Gasthof in Meersburg, seine Gründung kann aufgrund von Baubefunden um das Jahr 1250 vermutet werden, damals noch außerhalb und erst mit der neuen, erweiterten Stadtmauer im Jahr 1300, innerhalb der Stadtbefestigung. Einer der beiden Gewölbekeller sowie die Grundmauern stammen noch vom ersten Haus und sind über 750 Jahre alt. Die älteste erhaltene Urkunde ist  das Fürstbischöfliche Berain (Hauszinsbuch) von 1456.
In der Zeit zwischen 1457 und 1510, als es zwischen den Bürgern und dem Konstanzer Bischof wegen der Stadtrechte zu bewaffneten Konflikten kam, erlangte der Bären eine besondere, lokale Bedeutung.
1510 erteilte Bischof Hugo von Hohenlandenberg dem Bären das heute noch gültige Realrecht.
Der Sturz über dem Renaissanceportal mit den fünf Engelsköpfen trägt die Jahreszahl 1605. Damals ist der Bären, manche Quellen sprechen auch von einem Brand,  auf die heutigen Ausmaße vergrößert worden. 1680 wird der Gasthof um das Haus am Obertor erweitert. Als die Thurn und Taxis’sche  Reichspost im September 1688 eine Postlinie von Lindau nach Konstanz einrichtete und den Bären zur Posthalterei machte, brach eine Glanzzeit für den Gasthof an. In den folgenden 200 Jahren beherbergte der Bären die Reisenden der Postkutschen und die heutige Garage war Pferdestall.
Um das Jahr 1838 wurde im Bären von Bürgern, darunter Joseph von Lassberg, ein sogenanntes Museum (Lesekabinett) eingerichtet. Lassberg kam täglich um Zeitung zu lesen und seine Schwägerin, Annette von Droste-Hülshoff, verfolgte 1842 im Bären den Erstabdruck ihrer „Judenbuche“ im Cotta’schen Morgenblatt.
1952/54 wurde eine Generalsanierung notwendig, das Tragwerk musste instandgesetzt, die Zimmer modernisiert werden.
Erst 1960 wird wieder erweitert, das Fachwerkhaus wird erworben und mit dem Bären zusammengebaut.
In den 1980er Jahren wurde im Rahmen der Stadtsanierung das Tragwerk erneut verstärkt, die Räumlichkeiten ausgebaut und modernisiert.
1989 und 2000 wurden in unmittelbarer Nähe 2 Garagengebäude neu gebaut.
Eigentümer des Gasthofs war vor 1605 die Bären-Gesellschaft, die „Gemeingesellen der Trinkstube im Behren“, heute die „101 Bürger von Meersburg“. Der Bären dient der Gesellschaft seither als Zunfthaus.
1605 bis 1728 war die Bären-Gesellschaft zusammen mit der Stadtgemeinde Eigentümer, von 1728 bis 1768 die Stadtgemeinde alleine, und von 1768 bis 1832 das Spital zum Heiligen Geist. 1832 wurden Georg Eberle und seine Frau Notburga Eyselin die ersten privaten Eigentümer.

Um 22:00 Uhr geht dann ein doch etwas anstrengender aber auch höchst interessanter Tag mit der nächtlichen Überfahrt mit der Fähre Meersburg – Konstanz zu Ende – gute Nacht.

 

Der dritte Tag

 

Alle wieder wohlauf. Nach dem Frühstück treffen sich die Teilnehmer frisch gestärkt gegen 10:00 Uhr vor dem Hotel, um zur einzigen organisierten Besichtigung des Tages zu fahren. Es geht zur Blumeninsel Mainau.

 

Insel Mainau

Die Insel liegt auf einer Höhe zwischen 395 (Seeniveau bei mittlerem Wasserstand) und 425 Meter über Normalnull. Der höchste Punkt ist laut amtlichen Karten bei der Großherzog-Friedrich-Terrasse (historisches Wasserreservoir). Ihre Nord-Süd-Ausdehnung beträgt 610 Meter, ihre größte Breite (West-Ost) ca. 1050 Meter. Der Inselumfang beträgt 3 Kilometer. Die kürzeste Entfernung der abgesunkenen Molassescholle zum Seeufer beträgt 130 Meter.

 

Bevölkerung

Die Insel Mainau hat nur wenige Einwohner, von der Bevölkerungszahl her wäre sie ein Weiler. Meyer’s Konversationslexikon von 1888 gab eine Bevölkerung von 28 an. Zur Volkszählung 1961 war eine Bevölkerung von 123 nachgewiesen. Eine Schätzung von 2008 geht von einer Bevölkerung von 185 aus.

 

Die Blumeninsel

Bedingt durch das günstige Bodenseeklima wachsen auf dem tropfenförmigen Eiland Palmen und andere mediterrane Pflanzen im Schlosspark. Wegen ihrer überaus reichen subtropischen, teilweise auch tropischen Vegetation wird die Mainau auch als Blumeninsel im Bodensee bezeichnet. Der 2004 verstorbene Graf Lennart Bernadotte nannte seine Insel gerne das Blumenschiff. Weiterhin beschrieb er das bekannte und für Besucher gegen Eintrittsgelder zugängliche Ausflugsziel mit folgenden Worten:
„Sie ist eine kokette kleine Dame, diese Mainau, die stets und ständig große Aufmerksamkeit fordert, noch mehr Liebe und vor allem unaufhörlich neue Kleider.“
Wobei er mit den „neuen Kleidern“ zuerst den immer wieder neu von Gärtnerhand gewebten Blütenüberwurf gemeint haben mag.
Herzstück der Blumeninsel ist neben den historischen Gebäuden das von Großherzog Friedrich I. ab 1856 angelegte parkähnliche Arboretum mit seinen 500 verschiedenen Arten von zum Teil seltenen und sehr wertvollen Laub- und Nadelgehölzen. Darunter befindet sich einer der „ältesten“ Urweltmammutbäume (Metasequoia glyptostroboides) Deutschlands. Der aus China stammende Baum war 1952 als 70 Zentimeter großes Bäumchen im Ufergarten ausgepflanzt worden. Besonders gewaltig sind einige Exemplare des Riesenmammutbaums (Sequoiadendron giganteum). Die Samen dieser Bäume kamen 1853 aus Kalifornien, und 1864 ließ Friedrich I. zahlreiche Bäume auf der Mainau pflanzen. Damit gehören sie zu den ältesten ihrer Art in Europa. Neben den riesigen Mammutbäumen befinden sich kostbare Zedern, Metasequoien und Tulpenbäume. Das Arboretum dehnt sich nordwestlich vom Schloss auf der Hochfläche aus.
Im Frühjahr Ende März/Anfang April beginnt auf der Mainau das Blumenjahr im Palmenhaus mit einer großen Orchideenschau. Von Ende März bis Mitte Mai blühen auf der Mainau Tulpen, Narzissen und Hyazinthen. Hierzu wurden im östlichen Teil der Insel an der sogenannten Frühlingsallee parallel zum Weg Tausende von Tulpen-, Narzissen- und Hyazinthenzwiebeln gepflanzt. Ebenfalls im Frühjahr gedeihen auf der Insel Stiefmütterchen, Vergissmeinnicht und Primeln.
In der Übergangszeit von Mai und Juni zeigen sich die Blüten der 200 Rhododendren- und Azaleensorten. Westlich vom Comturey-Keller kommt man zu dem ebenfalls durch Großherzog Friedrich I. im italienischen Stil angelegten Rosengarten. Der sogenannte italienische Rosengarten ist eine streng geometrische Anlage mit Pergolen, Skulpturen und Brunnen. Im Sommer betört der Duft der rund 500 verschiedenen Rosensorten, vor allem Beetrosen. Auf der ganzen Insel finden sich etwa 30.000 Rosenstöcke von 1200 Sorten. Eine Barocktreppe führt hinauf zur aussichtsreichen Schlossterrasse.
Die Frühlingsallee führt zu den Mediterran-Terrassen mit ihren exotischen Kübelpflanzen, wo im Sommer Palmengewächse, Agaven, Kakteen und Bougainvilleen mediterranes Flair versprühen. Von hier hat man ein Panorama auf die Bodenseelandschaft und die Alpen. Im Juli zeigen sich auf der Mainau die Blüten der Engelstrompeten und des Hibiskus, im August die der Passionsblumen.
Südlich breitet sich der Südgarten aus, wo im Herbst von September bis Oktober die Dahlienfelder mit etwa 20.000 Dahlienbüschen von 250 Sorten in herrlichen Farben leuchten. Im östlich anschließenden Ufergarten wachsen Frühlings- und Sommerblumen, darunter eine Sammlung verschiedener Fuchsienarten. Ein beliebtes Fotomotiv ist das Bodenseerelief, ein nach Jahreszeit unterschiedlich gestaltetes Blütenbild in Form des Bodensees.
An der Nordseite der Insel liegt der kleine Hafen mit Schiffsanlegestelle, wo die Ausflugsschiffe anlegen und es einen weiteren Eingang gibt.

 

Schmetterlingshaus

Im ganzjährig geöffneten Schmetterlingshaus auf der Mainau, mit etwa 1000 Quadratmeter das größte seiner Art in Deutschland, spazieren die Besucher bei 26 Grad und 80 bis 90 Prozent Luftfeuchtigkeit durch eine tropisch anmutende Umgebung mit rauschenden Wasserfällen und exotischen Gewächsen und Blumen. Je nach Saison fliegen 700 bis 1000 bunte Falter bis zu 80 verschiedener Schmetterlingsarten, vor allem südamerikanischer Herkunft, frei zwischen den Besuchern durch die Tropenlandschaft. Rund ein Drittel der gezeigten Schmetterlingsarten vermehrt sich hier auf natürliche Weise. Doch ist es ganz unterschiedlich, wie viele Nachkommen es gibt. Aus diesen Gründen bekommt das Schmetterlingshaus wöchentliche Lieferungen von 400 Puppen von Züchtern aus Costa Rica, England und Holland. Rund 20.000 Euro beträgt das Budget im Jahr für neue Raupen. Die Gartenanlage rund um das Schmetterlingshaus wurde als Lebensraum für heimische Schmetterlinge gestaltet. Angeschlossen ist ein Duftgarten mit mehr als 150 Duftpflanzenarten.

 

Deutschordenschloss

Das Deutschordenschloss wurde auf dem Burgstall der im 18. Jahrhundert abgebrochenen Burg Mainau nach den Entwürfen von Johann Caspar Bagnato (Giovanni Gaspare Bagnato) und unter seiner Bauleitung 1739 begonnen und nach siebenjähriger Bauzeit vollendet. Das dreiflügelige Barockschloss wurde um einen Ehrenhof und mit einem seitlichen Terrassengarten angelegt. Am Mittelrisalit des Westteils befindet sich ein großes Wappen des Hochmeisters Clemens August von Bayern, des Landkomturs Philipp von Froberg und des Mainaukomturs Friedrich von Baden. Auf dem Ostgiebel (Seeseite) ist ein Deutschordenswappen angebracht. Das Schloss ist bis heute Wohnsitz der gräflichen Familie. An der gräflichen Fahne, die auf dem Schlossdach gehisst ist, kann man erkennen, ob die gräfliche Familie anwesend ist. Die Privaträume liegen im Nordflügel, also vom Schlosshof aus links, im nicht zugänglichen Teil des Schlosses. Herzstück ist der ehemalige Audienzsaal, der in Weiß und Gold gehaltene sogenannte „Weiße Saal“, der sein heutiges Aussehen erst 1883 erhielt. Er ist nur zu Konzerten oder besonderen Veranstaltungen öffentlich. Im Mitteltrakt werden Wechselausstellungen gezeigt. Im Südflügel befindet sich ein Café mit Terrasse unter den hohen Palmen der Schlossterrasse.

Das Palmenhaus

Das Gebäude, eine aufwändige Glaskonstruktion, hatte ursprünglich nur eine Baugenehmigung für die Wintermonate – inzwischen schützt es die Bäume ganzjährig. Hier wachsen mehr als 20 Palmenarten, darunter eine mehr als 15 Meter hohe Kanarische Dattelpalme (Phoenix canariensis), die 1888 gepflanzt wurde.

 

Die Schlosskirche

Der Neubau der Schlosskirche St. Marien von 1732 bis 1739 am südöstlichen Ende der Insel neben dem Schloss gilt als das Erstlingswerk von Bagnatos zahlreichen Kirchenbauten. Bei der Schlosskirche handelt es sich um eine rechteckige Saalkirche, 20 Meter lang und 9,5 Meter breit, mit halbrundem Altarhaus. Hochgestellte Rechteckfelder gliedern die Außenfront, wobei die Seitenwände Rundbogenfenster aufweisen. Über der Westwand erheben sich ein Giebel und darüber der Turmaufbau mit geschwungener Turmhaube.
Das Innere gliedert sich in ein rechteckiges Schiff mit dem halbrunden Chor und der dem Altar gegenüberliegenden Orgelempore. Sie ist ausgestattet mit Altären, Kanzel und Skulpturen von Joseph Anton Feuchtmayer (1696–1770). Franz Joseph Spiegler (1691–1757) fügte 1737/1738 das Hochaltargemälde und die Deckenfresken hinzu. Seine Werke sind eingebettet in das umfangreiche Bandstuckwerk von Francesco Pozzi (1704–1789). Johann Baptist Babel (1716–1799) trug eine Schwarze Madonna zur Ausstattung bei. Die beiden Seitenaltäre weisen sehr bewegte Engelsfiguren auf. Der linke Seitenaltar wird durch den Märtyrer Sebastian bekrönt, der rechte durch den heiligen Nepomuk.
Das Altarbild des Hochaltars stellt Maria mit dem Kind, die heilige Familie und Johannes den Täufer dar. Die Deckenfresken beschäftigen sich ebenfalls mit dem Leben Mariens. Die ursprüngliche vom Konstanzer Meister Johann Michael Bihler (1687/88–nach 1763) erbaute und von Feuchtmayer dekorierte Orgel wurde 1823 verkauft und um 1860 durch eine neue Orgel im spätklassizistischen Stil ersetzt. In der Krypta befindet sich Bagnatos Grab.
Die Schlosskirche gilt als Ausgangspunkt des oberschwäbischen Hochbarocks und wird als Hochzeitskirche genutzt.

Um 14:00 Uhr treffen sich die Forchheimer Mainaubesucher wieder am Bus, um zurück zum Hotel zu fahren. Das Wetter hat ausgehalten und kalt war es auch nicht.
Der restliche Tag ist zur freien Verfügung, also genug Zeit, auf eigene Faust Konstanz zu erkunden und das eine oder andere Weinlokal aufzusuchen sowie das „kulinarische Konstanz“ bei einem gemütlichen Abendessen zu genießen.

 

Der vierte Tag – Heimreise

 

Nach einem guten Frühstück gilt es Abschied zu nehmen von Konstanz und dem Bodensee.
Um 09:00 Uhr wartet bei regnerischem Wetter schon der Bus vor dem Hotel, damit die Koffer verladen und die Gäste einsteigen können.
Bevor es nun endgültig wieder nach Forchheim geht, stehen noch zwei „Besuchstermine“ auf dem Programm.
Es sind dies der Rheinfall bei Schaffhausen in der Schweiz und ein Mittagessen beim „Ackerloch Grillschopf“ in einem idyllischen Schwarzwaldtal.
Nun aber der Reihe nach – es geht zunächst zum Rheinfall und das schon bald bei strahlendem Sonnenschein.

 

Der Rheinfall bei Schaffhausen

Nehmen wir mal an – rein hypothetisch gesprochen – die Holländer hätten ihr explosives Vorhaben im 16.Jahrhundert in die Tat umgesetzt und den Rheinfall tatsächlich (weg-) gesprengt !
Der Region würde nicht nur ein wichtiger Identitätsfaktor fehlen – sondern dem Kanton auch die Hauptstadt. Denn ohne Rheinfall kein Schaffhausen ! Die auf dem Fluss beförderten Waren mussten oberhalb des Rheinfalls ausgeladen und unterhalb wieder verschifft werden. Somit wurde die Siedlung zu einem wichtigen Umschlagplatz der Region.

 

Die Entstehung

Der Rheinfall ist rd. 15000 Jahre alt und aus geologischer Sicht ein Jungspund. Zwei Faktoren waren für seine Entstehung wegweisend. Erstens: die Beschaffenheit des Felsenuntergrundes, welcher viel älter ist als der Rheinfall selbst. Zweitens: die geologischen Vorgänge während des Eiszeitalters. Diese modellierten die Landschaft und führten dazu, dass der Fluss gerade an diesem Ort sein altes Flussbett wiederfand und die alte, mit Schotter gefüllte Rinne leicht ausräumen konnte. Eine zunächst kaum aufsehenerregende Stromschnelle wurde so auf natürliche Art und Weise zum spektakulären Wasserfall ausgebaut.

 

Allgemeines

Der Rheinfall hat eine Höhe von 23 Metern und eine Breite von 150 Metern. Der Kolk in der Prallzone hat eine Tiefe von 13 Metern. Bei mittlerer Wasserführung des Rheins stürzen im Rheinfall 373 Kubikmeter Wasser pro Sekunde über die Felsen (mittlerer Sommerabfluss: etwa 600 m³/s). Die höchste Abflussmenge wurde im Jahr 1965 mit 1250 Kubikmetern, die geringste Abflussmenge im Jahr 1921 mit 95 Kubikmetern pro Sekunde gemessen.
Auch in den Jahren 1880, 1913 und 1953 war der Abfluss ähnlich gering.
Der Rheinfall wird jährlich von rd. 1,5 Millionen Touristen besucht.
Schifffahrt zum Rheinfall gibt seit dem Jahr 1895 durchgehend durch das Schifffahrtsunternehmen Mändli.
Der Rheinfall ist von Fischen aufwärts nicht zu überwinden, außer vom Aal. Dieser schlängelt sich seitwärts (außerhalb des Flussbettes auf dem Lande) über die Felsen hoch.
Der Rheinfall (alemannisch resp. schweizerdeutsch Rhyfall), früher auch Grosser Laufen genannt (im Gegensatz zum Kleinen Laufen), gehört mit dem gleich hohen Sarpsfossen in Norwegen zu den drei größten Wasserfällen in Europa.

Absolut beeindruckend, dieser Rheinfall und absolut beeindruckend auch die Anziehungskraft für die Touristen, die wir selber bei unserem Besuch „genießen“ durften.
So ein Besuch am Rheinfall macht hungrig und deshalb rasch weiter zum „Ackerloch Grillschopf“ in den Schwarzwald.

 

Ackerloch Grillschopf

Der Ackerloch Grillschopf ist eine familienfreundliche, rustikale Gaststätte mit großem Biergarten und liegt bei Unterkirnach in einem idyllischen Schwarzwaldtal.
Das Lokal bietet Platz für Gruppen bis 200 Personen.
Der Ackerloch Grillschopf wurde im Jahr 1989 erbaut. Damals war der Grillschopf als überdachte Grillstelle, nur für den Sommerbetrieb, konzipiert. Da die Sommer im Schwarzwald jedoch nicht sonderlich ausgeprägt sind, wurde der Grillschopf über die Jahre immer weiter ausgebaut und winterfest gemacht. Schon 1990 wurde der Ganzjahresbetrieb aufgenommen.

Zu einem Pauschalpreis konnten wir uns von einem reichhaltigen Büfett mit kalten und warmen Speisen bedienen, die durchwegs mundeten.

Kurz vor 15:00 Uhr rief „Reiseleiter Heinz“ das Ende der Mittagspause aus. Die Zeit lief uns einfach davon und da wir ja nicht erst gegen Mitternacht in Forchheim sein wollten und auch noch eine kurze Brotzeitpause kurz vor Würzburg eingeplant war, ging es jetzt immer nur noch der Heimat entgegen, die wir dann gegen 20:30 Uhr erreichten.

Zusammenfassend aus meiner persönlichen Sicht wieder einmal ein genialer Ausflug unserer Feuerwehr, bei dem die Teilnehmer dank des hervorragend ausgearbeiteten Programms viel zu sehen und viel zu hören bekamen. Und auch das leiblichte Wohl kam an keinem Tag zu kurz.

Ein Dank nochmals an das Orga-Team.

 

 

Quellennachweis:
Die Internetauftritte der jeweils beschriebenen Örtlichkeiten, Wikipedia, Gästezeitschrift „Rheinfall“, Programmheft zum Mitgliederausflug der FFW Forchheim