Schweißtreibende Einsatzübung am BRK-Heim

Die Gunst der Stunde für eine bei den Aktiven vorher nicht angekündigte Einsatzübung nutzten am Samstag, den 03.06.2017 das Forchheimer BRK gemeinsam mit den Feuerwehren aus Forchheim, Buckenhofen und Reuth am zum Abriss freigegebenen ehemaligen BRK-Altenheim in der Hainbrunnenstraße.

Angenommen wurde, dass in dem Gebäude, für die Übung kurzerhand in das „Hotel Kaiserhof“ umbenannt, zur Nachtzeit ein Brand in einem der Hotelzimmer im 3. OG ausbricht. Durch die Rauchentwicklung schlagen die vorhandenen Rauchmelder Alarm, gleichzeitig wird die Integrierte Leitstelle durch die automatische Brandmeldeanlage verständigt, die wiederum umgehend die Forchheimer Feuerwehr zu einem Brandmeldealarm alarmiert.

Das vorhandene Hotelpersonal evakuiert gemäß Notfallplan das Gebäude, mehrere Personen sind jedoch nicht mehr auffindbar. Der im Zimmer, in dem der Brand ausgebrochen war, wohnende Gast kann auf den Flur fliehen, vergisst jedoch die Zimmertür zu schließen. Dadurch kann ungehindert Rauch in das Treppenhaus gelangen, was wiederum 5 Hotelgästen den Fluchtweg abschneidet. Mehrere Gäste flüchten sich auf die Dachterrasse, wo sie von Feuer und Rauch sicher sind. Eine Gruppe von 10 Hotelgästen ist nicht auffindbar. Wie sich später herausstellt, waren die Gäste auf einer Kneipentour in der Altstadt und kehren noch während der Löscharbeiten nicht mehr ganz nüchtern wohlbehalten zum Hotel zurück.

Der als erstes eintreffende Zugführer der Feuerwehr Forchheim erkundet die Lage und informiert sich beim Hotelportier über die Evakuierung der Gäste. Hier erfährt er, dass in den oberen Stockwerken noch insgesamt neun Gäste nicht mehr aufgefunden werden konnten, da ein Vordringen des Hotelpersonals aufgrund der starken Rauchentwicklung unmöglich ist. Nachdem auch das Löschfahrzeug sowie die Drehleiter aus Forchheim an der Einsatzstelle eingetroffen waren, wurde bis zum Eintreffen des BRK eine Betreuung der Evakuierten und gleichzeitig die Suche nach den Vermissten vorbereitet.

Gleichzeitig ließ der Zugführer aufgrund der Tatsache, dass viele Atemschutzgeräteträger benötigt würden, die Ortsteilwehren Buckenhofen und Reuth nachalarmieren. Ebenfalls nachalarmiert wurde zu diesem Zeitpunkt die BRK Bereitschaft aufgrund der zahlreichen Verletzten und zu betreuenden Hotelgäste. Auch Stadtbrandinspektor Jürgen Mittermeier fuhr die Einsatzstelle an und übernahm die Gesamteinsatzleitung.

In der nachfolgenden Zeit konnten durch die eingesetzten Atemschutztrupps der mittlerweile anwesenden drei Wehren alle im Rauch eingeschlossenen Gäste über das Treppenhaus sowie über die Drehleiter auch von den Balkonen meist mit leichten Rauchgasvergiftungen und mit Brandverletzungen gerettet und dem Betreuungspersonal, das in der Nähe auf Privatgrund einen Behandlungs- und Betreuungsplatz eingerichtet hatte, übergeben werden. Gleichzeitig erfolgte die Brandbekämpfung im 3. OG des Hotels.

Übungsende am fiktiven „Hotel Kaiserhof“ war am vergangenen Samstag nach rd. 90 Minuten schweißtreibender Übung gegen 11:45 Uhr. Stadtbrandinspektor Mittermeier sowie der als Beobachter anwesende Kreisbrandrat Oliver Flake und Kreisbrandinspektor Ernst Messingschlager zeigten sich zufrieden mit der geleisteten Arbeit der Rothelme, auch unter dem Gesichtspunkt, dass zunächst aufgrund anderweitiger Verpflichtungen und auch aufgrund der Pfingstferien nicht ausreichend Personal zur Verfügung stand und sich erst durch die Nachalarmierungen eine Besserung der Situation einstellte.

Dankesworte fanden alle Führungskräfte für das Sachgebiet Abwehrender Brandschutz der Forchheimer Feuerwehr, das die Übung vorbereitet hatte, für die Kameraden des THW Forchheim, die für die pyrotechnischen Überraschungen sorgten und abschließend für die Kameraden des BRK und die wieder einmal sehr echt geschminkten Darsteller.